Das Schützenjahr 2003 sollte eine aufregendes werden, brisante Themen rund um die bevorstehenden Mauggner Festtage waren bereits bei der Generalversammlung im November 2002 heiß diskutiert. Da mußte eine Auswahl für die neue Schützenkleidung getroffen werden, die Chronik über die Ortschaft Mauggen mit den dazugehörenden Vereinschroniken sollte rechtzeitg fertiggestellt sein, das Patenbitten stand unmittelbar bevor und mußte ausgemacht werden, Werbung war ein wichtiges Kapitel, Festbier und… und… und… die Liste der zu klärenden Punkte war schier unerschöpflich aber unser Rauch Anton der den Festausschuß inne hatte, hatte alles Punkt für Punkt bis ins kleinste Detail aufgelistet, und verteilte diese Aufgaben unerbittlich an zuverlässige Leute und überprüfte regelmäßig deren Ausführung. Nachdem die Fülle der zu erledigenden Arbeiten in diesem Jahr sehr viel Zeit in Anspruch nehmen sollte, wurde die Gefrierhausrenovierung, bis auf weiteres zurückgestellt, und nur mit einer vorübergehenden Billiglösung ausgeführt werden. Auch eine Internetseite für den Schützenverein wurde eingerichtet und wurde ins Netz gestellt.
Schützengesellschaft Jennewein Mauggen e. V. 2003
Am 11. Januar 2003 wurde neben dem Fototermin für die Festschrift und die Ortschronik auch der Gedenkstein an der Kapelle zur Probe aufgestellt. Dieser fand dann am 08. März 2003 seinen Platz an der heutigen Stelle auf einer Granitplatte und stellt eine imposante Erscheinung für das Bild der Ortschaft dar. Die Enthüllung und Einweihung fand am 15. März 2003 unter Mitwirkung von Pater Philipp statt.
Daten zum Stein: Findlingsstein, Gewicht 2 t, von Alois Ober bei der Firma Legat in Eitting entdeckt und vom Festausschuß nach Begutachtung für gut befunden. Josef Pointner fertigte eine Bronzeplatte für den Stein an mit der Aufschrift 950 Jahre Mauggen und den Jahreszahlen 1053 und 2003, gespendet wurde die Platte von Familie Pointner.
Zu diesem Anlaß fand sich Politprominenz wie Landrat Martin Bayerstorfer, Bürgermeister Schreiner sowie die Organisatoren der Ortschronik ein. Gleich im Anschluß an diese Feierlichkeit wurde im Schützenheim die Ortschronik für die Öffentlichkeit vorgestellt.
Daten zum Buch: Arbeitskreis für die Chronik: Georg Scharl, Anton Gandl, Christine und Josef Hintereder, Lorenz Kübelsbeck, Martin Mair, Anton Rauch, Alfred Ascher, Martin Lex, Franz Mair, Satz, Druck und Bindung: Druckerei Päbst, Dorfen, Bildaufbereitung: AZ-Service, Schwarzhölzl, Auflage vorerst 500 Stück, Seitenstärke 435, Der Umschlag vorne zeigt ein Motiv vom Dorfplatz Mauggen von einer Orginalschützenscheibe aus dem Jahr 1955 gemalt von Max Klauber, Erding.
Einige wichtige Daten und Entscheidungen zum Fest:
- Die Essensversorgung wurde an die Fam. Scharl aus Thann vergeben.
- Bei der Festplatzbesichtigung wurde beim Ausmessen eine zu hohe Neigung des Zeltplatzes festgestellt (Unterschiede von 80 bis auf 30 cm) sodaß es nötig war nach Rücksprache mit Fam. Pointner (Grundstücksbesitzer) den Platz abzutragen und auszugleichen.
Beim Patenbitten am 12. April 2003 im Gasthaus Adlerhorst in Grünbach konnte der Schützenverein mit einer Beteiligung von 120 Personen aufwarten. Die drei Unwichtigen mit Begleitung von Progoder Hans Weiher brauchten nicht für Stimmung zu sorgen, das besorgten bereits die Jenneweinschützen selbst. Mit soviel Beteiligung rechneten weder unser Patenverein die Strognschützen Unterstrogn noch das Wirtspersonal, nur mit vereinten Kräften konnte das Chaos einigermaßen in den Griff bekommen werden. 180 l Bier und Weißwürst vom Schirmherrn Bürgermeister Hans Schreiner wurden an diesem Abend ausgehandelt.
Patenbitten
Die Tage bis zum Fest wurden immer weniger, die Arbeit immer mehr, und so beschloss man nun wöchentliche Festausschußsitzungen anzuberäumen. Am 17. Mai endlich stellte man das Festzelt auf. Trotz Regen und Kälte und anfänglich aussichtsloser Wetterlage in Hinblick auf die nahenden Festtage kämpften sich die Schützen geschützt durch warme Kleidung durch die Aufbauarbeiten. „Am Montagabend vor dem Fest drohte ein schwerer Sturm das Zelt wegzureißen. Regen, Blitz und Donner sorgten für eine schauderhafte Stimmung.“ (Originaltext von Schriftführer Alois Ober)
Doch die Festbetreiber ließen sich nicht entmutigen und schufteten weiter bis zum Festbeginn am Donnerstag, den 22. Mai 2003.
Mauggner Jubiläums-Bier
Noch nicht ahnend das dieses Fest einen wunderbaren Verlauf haben sollte und für die Ortschaft Mauggen und dem örtlichen Schützenverein legendär und prägend in die Vereinsgeschichte eingehen sollte. Seit dieser Zeit nämlich, wird in Mauggen und Umgebung, man möchte fast sagen bis hin zur Landkreisgrenze und weiter, auch heute noch von diesem Fest in den höchsten Tönen gesprochen. Jeder der dieses Fest besucht hatte, schwärmt heute noch davon.
Mauggen hat sich als Festbetreiber durch diese anstrengenden 4 Tage einen Namen gemacht und ist Garant für pfiffige, lebendige sowie traditionelle Events.
Am Freitag, den 23. Mai sorgte das BGD Disco Team bei der Crazy Party bei vollem Zelt für Superstimmung.
Am Samstag, den 24. Mai wurde das Zelt abermals von den Gästen gestürmt, die bis in die frühen Morgenstunden zu der Rock- und Popmusik von der Band „Bitter Lemon“ abtanzten. Die Treu Bayern Schützen kamen uns zu Hilfe um das Zelt wieder festtauglich zu machen, für den darauffolgenden schweren Gründungsfesttag.
Am Sonntag, den 25. Mai 6.00 Uhr Weckruf durch die Marktkapelle Wartenberg, die Holzland Böllerschützen weckten unseren 1. Schützenmeister Schorsch Mesner und nach kurzem Kaffee + Kuchen-Frühstück ging es per Bus mit der ganzen Gesellschaft nach Reisach wo unser derzeitiger Bürgermeister und Schirmherr des Festes Hans Schreiner geweckt wurde. Dort wurden die „Aufwecker“ mit Musik, Böllerschüssen und einem stärkenden Weißwurstfrühstück für den anstrengenden Tag gestärkt. Ab 8.00 Uhr Empfang der Vereine und bereits um 9.30 Uhr machte man sich auf zum Kirchenzug. Am Mauggner Bolzplatz wurde der Festgottesdienst von Pater Phillip abgehalten und die Bockhorner Rhytmixgruppe sorgte für einen schwungvoll, musikalischen Rahmen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen führte der Festzug mit 54 mitwirkenden Vereinen und 4 Musikkapellen sowie den Ehrengästen Landrat Martin Bayersdorfer und Schirmherr Hans Schreiner durch den schön geschmückten Ort.
Festzug
Am Abend sorgte die Tanzkapelle „Red Cherrys“ für einen stimmungsvollen Ausklang und alle Festbetreiber waren froh, den Tag ohne Regen überstanden zu haben.
Am Mittwoch, den 28. Mai heizte die Band „Pop nach 8“ mit Live Musik ein. Wieder war das Zelt prallgefüllt und die 40 Meter lange Bar wurde ständig von durstigen Partygästen belagert. Dank guter Organisation war das aber für die Mauggner kein Problem und es gab keine lange Wartezeiten für die durstigen Gäste.
Am Donnerstag, den 29. Mai war Vatertag und Mauggen lud ein zum Oldtimertreffen. Bereits ab 7.00 Uhr fuhren die ersten motorisierten Raritäten auf den Ausstellungsplatz und es sollten bis zum Schluss ca. 350 Fahrzeuge werden.
Wer sich anderweitig die Zeit vertreiben wollte, konnte sich unter das Mauggner Markttreiben mischen. Dampfdreschen, Drischldreschen, Schmieden, Hufschmiede, Balkenschlager, Jägerei, Besenbinder, Sensendengeler, Rechenmacher, Sattlerei, Wagnerei, Münzpräger, Butterrühren, Imker, Brot backen usw. sorgten für interessante Blicke in die Vergangenheit. Spezialitäten wie Schmalzgebackenes und gedämpfte Kartoffeln mit Sauerrahm sowie Grillagen, leckere Kuchen und Braten lockten hungrige Gäste in den gemütlichen Biergarten auf dem Oimer-Hof in Mauggen. Der Höhepunkt war der Oldtimerumzug, während die Mauggner und der Schützenverein alle Hände voll zu tun hatten, die 9 bis 10 Tausend Besucher an diesem Tag zu bewirten, war auch an diesem Tag der Wettergott gnädig. Ausklingen ließ man diesen Tag mit den „Jetzendorfner Hinterhofmusikanten“ im Festzelt, wieder war das Zelt bis auf den letzten Platz voll.
Historisches Markttreiben
Der Freitag wurde mit einem Bayerischen Abend eingeleitet, musikalisch umrahmt von der „Martkkapelle Wartenberg“ und den „Humoristischen Torfsängern“ durch den Abend führte „s´Erdäpfekraut“ außerdem traten die Grünbacher Trachtler und die Mittbacher Goaslschnoizer auf. Das Zelt war wieder vollbesetzt und die Stimmung riesig.
Am Samstag, den 31. Mai übernahm wieder die Jugend das Zelt und mit der „Crazy Caribic Night“ gingen die Festtage in Mauggen nun zu Ende.
Am Sonntag, den 1. Juni begann man mit den Aufräumarbeiten und bis zum Ende der Woche erinnerte nur noch ein ausgebleichter heller Fleck auf der Festwiese, an die anstrengenden aber doch wunderschönen und ereignisreichen Tage in Mauggen.
Auf einer Nachfeier wurden die fleißigen Schützen von der Familie Scharl aus Thann kulinarisch verköstigt und Freddy Ascher zeigte uns während des Abends eine Diashow von den Festwochen. Viele Dankesworte wurden ausgesprochen an die Leute, die dieses Fest möglich gemacht hatten, allen voran unseren Gastgebern der Familie Pointner auf dem Oimer-Hof.
Alles geht wieder seinen geregelten Gang und der Schützenverein Jennewein Mauggen kann sich wieder mit den normalen Terminen beschäftigen, die eben so anfallen.
Mauggner Festtage