Kapellengeschichte

Kapelle 2002

Kappelle 2002

Die Ortschaft Mauggen war seit jeher im Besitz mehrerer Grundstücke und Waldungen. Sie wurden von einem Ortsrat, bestehend aus vier bis fünf Personen, verwaltet, der alle Jahre neu gewählt wurde. Jährlich am Georgi-Tag (23. April) wurden die Grundstücke an den meist Bietenden für ein Jahr versteigert. Die Waldung im Paradies (heute Wasserwerk), die 5 Tgw. 17 umfasste, stand zur gemeinsamen Nutzung. Als der Wald um 1900 vom Borkenkäfer befallen wurde, beschloss der Ortsrat, die Bäume zu fällen und zu verkaufen.

Vom Erlös, gut 4.000 DM, wurde eine Kapelle auf dem Platz des früheren Hüterhauses, der auch Ortsgrund war, zur Ehre Mariens gebaut (siehe Häuser- und Familienchronik „Kapelle Maria Immaculata Mauggen; zuvor Gemeindegrund mit Hirtenhaus Hausnr. 17“). Baumeister der Kapelle war ein gewisser Grasser, früherer Besitzer des Pointner-Anwesens. Besonders gefördert wurde der Kapellenbau von Barbara Lex, ledige Tochter des Neumeier-Anwesens. Deshalb nannte man die Kapelle noch mehrere Jahre „St. Barbara“.

Mit dem restlichen Geld kaufte man 12 Pfandbriefe. Die Pfandbriefe der Ortschaft Mauggen wurden in der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg wertlos.

Die Kapelle blieb erhalten und ist heute das Wahrzeichen der Ortschaft. An jedem ersten Sonntag des Monats wird hier der Rosenkranz gebetet. Vor der Errichtung der Kapelle versammelten sich die Einwohner Mauggens vor dem Kreuz gegenüber dem Wirt zum gemeinsamen Rosenkranzgebet.

Die etwa in der Dorfmitte gelegene Kapelle umfasst mit einer Länge von elf Metern und sechs Metern Breite beinahe die Ausmaße einer Filialkirche. Das Südportal führt in einen gepflegten Innenraum mit Gestühl, abgeschlossen im Osten durch einen neubarocken Altaraufbau sowie einem Gemälde der Immaculata und den Seitenfiguren der hl. Notburga und des hl. Wendelin.

Darunter ist zu lesen: „Zur Ehre und Verherrlichung der unbefleckten Empfängnis Mariae errichtet im Jahre 1904 von der Ortsgemeinde Mauggen“.

Blick rund um die Kapelle im Jahre 1959

Blick rund um die Kapelle im Jahre 1959

Die Dorfgemeinschaft hat 1985 und 2001 mit Eigenleistung die Kapelle wieder umfassend und gut renoviert. Sie erstrahlt seither in sehenswertem Glanz und verleiht Mauggen einen reizvollen Mittelpunkt.

Altar

Altar

Heilige Notburga auf der linken Altarseite

Heilige Notburga auf der linken Altarseite

Heilige Wolfgang auf der rechten Altarseite

Heilige Wolfgang auf der rechten Altarseite

Heilige Barbara an der linken Seitenwand

Heilige Barbara an der linken Seitenwand

Kreuz auf der rechten Seitenwand

Kreuz auf der rechten Seitenwand

Quelle: Ortschronik Mauggen, 1053-2003, Herausgegeben von der Ortschaft Mauggen im Rahmen der 950-Jahrfeier, im März 2003