Gruben

Schon der alte Name von Mauggen „Muchun“ soll nach mundartlichen Belegen nasses, sumpfiges Gelände bedeuten. So kann man sich erklären, dass mitten in der Ortschaft mehrere sogenannte Gruben (Teiche) entstanden sind.

Sie wurden vor allem als Löschweiher und von den Frauen zum Wäsche spülen benutzt. Im Winter wurde darauf Eisstock geschossen, in den Sechzigerjahren zur Abendzeit sogar unter Flutlicht. Die Mauggner Buben benutzten die kleinen Weiher im Sommer auch zum Baden. Sogar ein paar Fischarten konnten sich darin halten. Im Sommer erfreute man sich auch an Froschkonzerten.

Eine Grube befand sich beim Wirt, daher auch Wirtsgrube genannt.

Die zweite war die sogenannte Schustergrube.

Dann folgte die Radlgrube. Sie war eine der größten und wurde daher zum Eisstockschießen und zum Baden genutzt.

Rau Theo hat die Daube im Visier, Radlgrube 1950

Rau Theo hat die Daube im Visier, Radlgrube 1950

Lorenz Kübelsbeck, Anton Altmann und Alois Mair beim Eisstockschießen 1950

Lorenz Kübelsbeck, Anton Altmann und Alois Mair beim Eisstockschießen 1950

Max Ober und Georg Viechter auf der Radlgrube in den 50er-Jahren

Max Ober und Georg Viechter auf der Radlgrube in den 50er-Jahren

Die nächste war die Kapellengrube, weil sie gegenüber der Kapelle lag.

Ihr folgte als nächste die Lukas- oder Gasslschustergrube, weil sie zwischen den Anwesen von Lukas und Gasslschuster lag.

Als letzte in der Reihe durch die Ortschaft kam die Oimergrube. Sie lag zwischen dem Oimer- und dem Pointneranwesen.

Etwas abseits gab es noch die Hansergrube nördlich des Hanseranwesens.

Als in den Siebzigerjahren die Zentrale Wasserversorgung in Mauggen Einzug hielt, glaubte man, keine Löschweiher mehr zu brauchen. Die jahrhundertealten Gruben wurden verrohrt und zugefüllt.

Quelle: Ortschronik Mauggen, 1053-2003, Herausgegeben von der Ortschaft Mauggen im Rahmen der 950-Jahrfeier, im März 2003